Ich bin wieder dahaaaa. 10 Tage Ostsee. 10 Tage Fahradfahren. (Fast) 10 Tage Sonnenschein. Ca. 800 km. Obwohl es zwischendurch zu einigen personellen Ausfällen kam, war es trotzdem ein toller Urlaub. Allerding bin ich auch froh, wieder zu Hause zu sein, da sich meine Kräfte doch langsam dem Ende neigten und ich beinahe keine Haut mehr am Hintern habe. Alles in allem sind mir folgende Dinge besonders aufgefallen:
- Jugendherbergen sind die neuen Grand Hotels. Nachdem wir bei unseren Fahrradtouren in den letzen Jahren immer mit dem Zelt unterwegs waren, sind wir dieses Jahr zum ersten mal auf Jugendherbergen umgestiegen. Und wir haben es kein bisschen bereut. Zwar muss man für die Übernachtung an sich ein wenig mehr bezahlen, wie beim Campen, dafür hat man aber in der Regel eine wirklich gute Verpflegung inklusive. Jeden Morgen gab es ein üppiges, umfangreiches Frühstücksbuffet, an dem es wirklich an nichts mangelte und auch beim Abendessen gab es kaum Mängel. Man wurde immer satt, es hat immer gut geschmeckt und die Auswahl war ebenfalls gut. Auch der Standard in den Zimmern hat sich deutlich verbessert. Wir haben in der Regel in 4er- oder 8er-Zimmern geschlafen und die waren in der Regel sauber und gut ausgestattet. Ok, Toiletten und Duschen musste man sich zwar mit den anderen Gästen teilen, aber das muss man beim Campen auch. Der größte Vorteil war allerdings, dass man sein Gepäck um mehr als die Hälfte reduzieren konnte, was gerade beim Fahrradfahren ein enormer Vorteil ist. Zelt, Schlafsack, Isomatte, Geschirr, Kocher, Spiritus….das alles konnte zu Hause bleiben.
- In Mecklenburg-Vorpommern gibt es mehr Berge als im Main-Donau-Bereich. Kaum zu glauben, aber wahr. Wärend unser Hinweg von Lübeck nach Usedom noch an der relativ flachen Ostseeküste entlangführte, ging auf dem Rückweg nach Lübeck direkt durchs Landesinnere. Und diese Strecke glich größtenteils einer Achterbahn. Gerade Wegstrecke war dort eher die Seltenheit. Die meiste Zeit strampelte man Berge rauf oder ließ das Rad einfach bergab rollen.
- In der ehemaligen DDR gab es eine umfangreiche Verschwörung von Steinbrüchen, Straßenpflasterern, Chiropraktikern und Fahrradhändlern. Wie ich darauf komme? Ca. 60 % der Fahrradwege an der Ostsee bestehen aus Kopfsteinplaster. Auf gefühlten 20.000 km Wegstrecke wurden dort irgendwan Myriaden an Kopfsteinpflastersteinen verlegt. Wunderbar gleichmäßig, Stein neben Stein. Was zwar noch schön aussieht und den meisten Städten einen mittelalterlichen Charme verleiht, ist es für Fahrradfahrer leider die Hölle. Wer jemals bei Regen über eine Distanz von ca. 30 km über Kopfsteinpflaster fahren musste, weiss wovon ich rede. Eigentlich erstaunlich, dass sich, abgesehen von 2 Platten, einem abgerissenen Sattel, einem gerissenen Bautenzug und einer gerissenen Kette nicht noch mehr Pannen ereignet haben.
- Soljanka ist auch nur ne Gulaschsuppe.
- Mückenstiche sind gar nicht so angenehm, wie man evtl. vermuten könnte.
- Den ersten Arbeitstag nach dem Urlaub direkt mit einer wichtigen Projektbesprechung zu beginnen ist doof.
Gimmick des Tages
“Die Buddenbrooks – Verfall einer Familie” zum Ausschneiden und Sammeln!
Heute:
“Ein allgemeiner Stillstand des Gesprächs trat ein und dauerte eine halbe Minute.”
Fortsetzung folgt…